Ursachen und Entstehung von Zahnkaries
Zahnkaries ist auf verschiedene Ursachen zurückzuführen. Für die Entstehung sind einerseits Bakterien, vor allem Streptococcus mutans, in der Mundhöhle und in den Zahnbelägen (Zahnplaque) verantwortlich, andererseits aber auch bakteriell abbaubare Kohlenhydrate. Zu den bakteriell vergärbaren Kohlenhydraten der Nahrung zählen nicht nur der Haushaltszucker, sondern auch andere kurzkettige Kohlenhydrate wie Traubenzucker, Fruchtzucker oder Stärke.
Entwicklungsstadien von Zahnfäule:
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Beim bakteriellen Abbau dieser Kohlenhydrate entstehen Säuren, die den Zahnschmelz angreifen und zum Mineralstoffverlust (u.a. Kalzium) des Zahnschmelzes führen. Dabei ist der Säureangriff umso ausgeprägter, je größer die Bakterienzahl in den Zahnbelägen ist, je häufiger vergärbare Kohlenhydrate aufgenommen werden und je länger diese im Mund verweilen (Zeitfaktor).
Anzeichen von Karies
Erste Kariesschäden zeigen sich in der Regel an den Furchen der Kauflächen der Zähne, am Zahnfleischansatz sowie an den Kontaktflächen benachbarter Zähne, wo Speisereste leicht haften und die Selbstreinigung durch Kauen und Speichel schlechter funktioniert. Wird die Herauslösung von Mineralstoffen aus der Zahnoberfläche nicht aufgehalten, zerstört die Karies Zahnschmelz und Zahnbein (Dentin), greift das Zahnmark an und kann letztlich zum Zahnverlust führen.
Ergebnisse der Fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie
Dank erfolgreicher Präventionsmaßnahmen hat sich die Zahngesundheit der Menschen in Deutschland in den letzten Jahren stark verbessert. Sehr erfreuliche Ergebnisse weist die Deutsche Mundgesundheitsstudie V aus dem Jahr 2016 auf.
Im Vergleich zur vorangegangenen Untersuchung aus dem Jahr 2006 ist bei Kindern ein deutlicher Rückgang der Karieserfahrung um 28,5 Prozent zu registrieren. Zwölfjährige haben heute im Durchschnitt nur noch 0,5 Zähne mit Karieserfahrung. 2006 lag der Wert bei 0,7. In diesem Alter haben 81 Prozent der Kinder ein völlig gesundes Gebiss ganz ohne Karies, Füllungen oder kariesbedingte Extraktionen. Auch bei den Erwachsenen ist ein positiver Trend zu beobachten. Der DMFT-Index ist von 14,5 im Jahr 2006 auf 11,2 im Jahr 2016 gesunken. Ebenfalls sank der DMFT-Index bei den jüngeren Senioren (65 bis 74 Jahre) von 22,1 im Jahr 2006 auf 17,7 im Jahr 2016.
Obwohl der Kariesrückgang in allen Schichten zu verzeichnen ist, gibt es weiterhin eine starke soziale Polarisation. Hier gilt es, besonders die sozial schwächeren Schichten sowie Familien mit Migrationshintergrund in die etablierten Präventionsmaßnahmen einzubinden und über die Möglichkeiten der Kariesprophylaxe aufzuklären.