Prof. Dr. Stefan Zimmer, Sprecher der Informationsstelle für Kariesprophylaxe und zahnmedizinischer Experte an der Universität Witten/Herdecke
Expertentipp: Fluoridiertes Speisesalz schützt vor Karies
Frage von Hans B. aus Mühlheim an Professor Dr. Stefan Zimmer, Sprecher der Informationsstelle für Kariesprophylaxe und Lehrstuhlinhaber für Zahnerhaltung und Präventive Zahnmedizin an der Universität Witten/Herdecke:
Im Supermarkt gibt es heutzutage eine riesige Auswahl von Salzen. Hilft es der Gesundheit, wenn Salz mit Jod und Fluorid angereichert wird?
Ja, denn Speisesalz mit Jod und Fluorid hat einen doppelten Nutzen – zur Kariesprophylaxe und zur Verbesserung der Jodversorgung. Um Karies vorzubeugen ist es wichtig, ausreichend Fluoride zuzuführen. So werden die Zähne in ihrer Widerstandfähigkeit gestärkt. Neben dem Einsatz einer fluoridhaltigen Zahnpasta zur täglichen Zahnpflege spielt fluoridiertes Speisesalz bei der Fluoridversorgung eine wichtige Rolle. Fluorid ist ein wichtiger Baustein des Zahnschmelzes. Es hemmt die Bildung von Karies und repariert beginnende kariöse Stellen. Fluoride helfen Mineralstoffen wie Kalzium und Phosphat, in die Zähne zu gelangen. Gleichzeitig verhindern sie, dass sich die Mineralstoffe aus dem Zahnschmelz herauslösen. So wirken sie einer Demineralisierung entgegen und machen den Zahnschmelz widerstandsfähig gegen Säuren. Fluoridsalz wirkt vor dem Verschlucken lokal durch den direkten Kontakt mit der Zahnoberfläche. Es erhöht die Fluoridkonzentration im Speichel und schützt so schon beim Essen vor Karies.
Jod benötigt der menschliche Körper für die Herstellung der Schilddrüsenhormone. Diese steuern unter anderem den Energiestoffwechsel, Herzrhythmus, Blutdruck, Wachstum und die Gehirnentwicklung. Weil unsere Nahrung generell zu wenig Jod enthält, muss verstärkt auf eine bedarfsgerechte Versorgung mit Jod geachtet werden. Deshalb empfehlen Experten, möglichst regelmäßig Seefisch und Milchprodukte zu verzehren sowie im Haushalt ausschließlich Jodsalz zu verwenden.